AUGENblicke: savoir, s’avoir, sa voir, ça voir

»Der Blick, der sieht, ist ein Blick, der herrscht.« (Michel Foucault)

»Ich mag eure kalte Gerechtigkeit nicht; und aus dem Auge eurer Richter blickt mir immer der Henker und sein kaltes Eisen.« (Friedrich Nietzsche)

»Look at me
Who am I supposed to be?
Who am I supposed to be?
Look at me
What am I supposed to be?
What am I supposed to be?« (John Lennon)

»Dennoch dienen sowohl die Augen als auch die Hände als Wiedererkennungszeichen. Die Zeichen, an denen man den Anderen erkennt. Paradoxerweise sind es bei uns selbst die Körperteile, die wir am seltensten betrachten. Womit wir wieder beim Narzissmus sind. Wir können uns in einem Spiegel betrachten und uns ein recht gutes Bild von unserem Körper machen. Aber es ist schwierig, den eigenen Blick festzuhalten oder sich ein Bild der eigenen Hände zu machen, wie sie sich bewegen und gestikulieren. Das ist schwierig. Und genau diese, wie soll ich sagen, diese Gestikulation, die Gestik der Hände wird vom Anderen besser gesehen oder erkannt als von mir. Das meine ich damit.« (Jacques Derrida)

»Mit stärkstem Licht kann man die Welt auflösen. Vor schwachen Augen wird sie fest, vor noch schwächeren bekommt sie Fäuste, vor noch schwächeren wird sie schamhaft und zerschmettert den, der sie anzuschauen wagt.« (Franz Kafka)

»Das Sehen verobjektiviert damit nicht in den Blick auf den Anderen, wie Sartre meint, sondern im Sehen verbirgt sich der Andere, er läßt sich nicht ausziehen, entkleiden, was ja auf nichts anderes hinauslaufen würde, als ihn in die persönliche Verfügungsgewalt zu stellen. Der Andere bleibt der Andere als der ganz Andere, dies ist es, was Levinas seine humanistische Ethik nennt, in der der Andere der Andere bleiben muß.« (Stefan Groß)

»Der Blick der Augen ist so überwältigend, daß er alles um sich herum in seine Zuwendung zur Welt in seine Aufmerksamkeit auf die Welt mitnimmt. Die Augen sind so unabdingbar auf das Außen gerichtet, auf das Andere, daß der gesamte Mensch sich in eine sensibel aufmerksame Membran verwandelt, auf der die Welt schwingt. Hände und Haut, ja alles am Menschen wendet sich dank der Augen im Überschwang an die Welt. Die Augen als Fenster zur Welt liefern den Menschen als ganzes aufs schönste und schrecklichste ihr aus. Man muß es darum als Gnade ansehen, daß er sie zuweilen auch schließen darf.« (Thomas Huber)

»Who am I?
Nobody knows but me
Nobody knows but me
Who am I?
Nobody else can see
Just you and me« (John Lennon)

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